Nicht nur in Deutschland ist das Natur- und Umweltbewusstsein von Verbrauchern und Herstellern in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Auswirkungen der Erderwärmung, des Reaktorunfalls in Fukushima und wiederkehrende Lebensmittelskandale haben verdeutlicht, dass ein längerfristiges Umdenken nötig ist.
Konkrete Auswirkungen zeigen sich auf dem internationalen Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte in Sachen Umwelt begehrt sind. In einem „grünen Beruf“ zu arbeiten ist dabei ein Gewinn in vielerlei Hinsicht: du hast exzellente Berufsperspektiven, setzt dein Know-how für mehr Nachhaltigkeit ein und beteiligst dich aktiv an der Gestaltung einer lebenswerteren Zukunft.
Arbeitsmarkt im Bereich Umwelt und Natur
Guten Gewinnzahlen und ebensolche Arbeitsmarktaussichten gibt es in der Umwelt- und Natur-Branche sowohl inner- wie außerhalb der nationalen Grenzen, denn Umweltschutz ist ein globales Anliegen. Expertenwissen „Made in Germany“ ist dabei zu einem Exportschlager geworden. Das gilt insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien. In zahlreichen Ländern werden sie von staatlicher Seite aus gefördert und es werden entsprechend qualifizierte Ingenieure und Techniker gesucht.
Letztlich ist das neue Umweltbewusstsein in sämtlichen Branchen spürbar: zum einen natürlich in der Landwirtschaft und Ernährungsindustrie, aber auch im Bauwesen, in der Touristikbranche, im Verkehrswesen oder der Textilindustrie. Weltweit entstehen dabei Öko-Ableger etablierter Marken genauso wie Neugründungen. Für ihre Entwicklung werden u.a. Agrar- und Umwelttechniker, Maschinenbauingenieure, Chemiker und Physikern gesucht. Und auch Energie- und Umweltberater sind inzwischen fester Bestandteil vieler privater wie öffentlicher Einrichtungen.
Ein klassischer Einsatzbereich ist der Artenschutz. Insbesondere in Entwicklungsländern untersuchen und schützen Biologen, Veterinäre und Botaniker die lokalen Tier- und Pflanzenarten. Aber auch in Industrieländern kommt dem Schutz heimischer Arten ein neues Gewicht zu.
Jobchancen im Ausland
Deutsche Arbeitskräfte sind in vielen Ländern willkommen – ihnen eilt der Ruf voraus, eine gute Ausbildung genossen zu haben. Und Experten in Sachen Umwelt werden quasi überall gesucht: Problemfelder wie Abwasser, Müll, Abgase und Lärm spielen überall auf der Welt eine Rolle.
Es muss dabei nicht gleich die Emigration sein. Eine gern gewählte Option ist es, als Expatriate für einige Jahre ins Ausland zu wechseln: Viele deutsche Unternehmensniederlassungen bieten Arbeitskräften aus der Heimat gute Jobchancen.
In Entwicklungsländern dreht sich viel um eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Sicherstellung der Versorgung mit Trinkwasser, Brennstoffen und Nahrungsmitteln. Entsprechend sind Ingenieure, Techniker und Agrar- wie Forstwirte gefragt. Häufig werden in Entwicklungsländern noch umwelt- und gesundheitsschädigende Substanzen verwendet. Umweltberater können dabei helfen, neue Umweltstandards zu schaffen.
In den Industrieländern geht es hauptsächlich um die Reduzierung von Schadstoffen jeglicher Art und um eine umweltfreundlichere, kosteneffizientere und unabhängigere Energieversorgung. Eine weitere Herausforderung ist es, die oftmals brachen Landschaften zu renaturieren, um gleichzeitig Gefahren wie Überschwemmungen und Erdrutsche zu dämmen.
Jobsuche im Ausland
Den passenden Auslandsjob kannst du auf verschiedenem Wege finden. Dem Trend folgend, sind einige internationale „grüne“ Jobbörsen entstanden, z.B. environmentjobs.com, greenjobs.de oder ecojobs.com. Immer einen Blick wert sind auch die Stellenmärkte (über-)regionaler Zeitungen und Fachzeitschriften. Dasselbe gilt für die Seiten relevanter Unternehmen, auf denen aktuelle Jobangebote eingestellt sind.
Ist momentan nichts Passendes ausgeschrieben? Dann versuche über eine Initiativbewerbung Interesse zu wecken. Sinnvoll ist es außerdem, ein Profil in einem Karrierenetzwerk anzulegen und branchenspezifische Jobmessen zu besuchen, wie z.B. gruenekarriere.net oder greenjobsconference.org.
Gute Anlaufstellen sind auch internationale Umwelt- und Naturschutzorganisationen, wie Greenpeace oder Robin Wood. Falls sie selbst keine Jobs anbieten, können sie dir Adressen und Tipps mitgeben. Der beste Jobvermittler ist allerdings „Vitamin B“: Falls du z.B. durch Praktika bereits Kontakte in die Branche geknüpft hast, solltest du sie immer nutzen.
Voraussetzungen, um im Ausland zu arbeiten
Eine Grundvoraussetzung für deine Karriere im Ausland sind gute Englischkenntnisse. Je nachdem, wo es genau hingehen soll, sind weitere Sprachkenntnisse ratsam. Am besten belegst du vor deiner Abreise einen entsprechenden Sprachkurs und ein Vorbereitungsseminar in Sachen Landeskultur.
Nützlich, aber nicht zwingend ist es, wenn du bereits Auslandserfahrungen mitbringst: z.B. aus einem Auslandspraktikum oder –semester, dem Freiwilligen Ökologischen Jahr oder einem Freiwilligenprojekt. Aufgeschlossenheit, Toleranz und Begeisterungsfähigkeit sind weitere Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Start im Auslandsjob. Denn mit der Entscheidung, in Sachen Umwelt im Ausland zu arbeiten, liegst du genau richtig, wenn du nicht „nur“ Karriere machen, sondern die Welt auch ein bisschen besser machen möchtest.