Die Menschen im westafrikanischen Staat Ghana sind ein sehr freundliches und lebenslustiges Volk – trotzdem können sie jede Hilfe gebrauchen, denn Ghana ist immer noch sehr arm und wurde als Entwicklungsland eingestuft, auch wenn es im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten mittlerweile relativ gut positioniert ist.
Arm und reich zugleich
Sehr bekannt ist das Land für seinen riesigen Volta-Stausee, das größte künstlich angelegte Gewässer der Welt. Er ist 15-mal größer als der Bodensee und sollte gemeinsam mit dem 1966 erbauten Akosombo-Staudamm die Energieversorgung und damit den wirtschaftlichen Aufschwung Ghanas sicherstellen, was allerdings nur in Ansätzen geklappt hat.
Aber die größte Bedeutung hat Ghana aufgrund seines Reichtums an Rohstoffen erlangt, von denen Gold der wichtigste und ertragreichste ist. Auch an Nahrungsmitteln mangelt es nicht, aber die gleichmäßige Verteilung klappt noch nicht überall.
Es gibt in Ghana keine Jahreszeiten, sondern nur den Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Hier existieren drei völlig unterschiedliche Ökosysteme: Regenwald, Feuchtsavanne und Küstensavanne. Dadurch ist die Natur aufgrund der verschiedenen Lebensräume sehr vielfältig mit Fauna und Flora ausgestattet.
Umweltprobleme im Land
Leider wusste man dies lange Zeit nicht genug zu schätzen: Durch exzessiven Bergbau und Forstwirtschaft wurden viele Umweltschäden angerichtet. Auch in diesem Zusammenhang kann man mit Aufklärung im Rahmen von Freiwilligenarbeit viel erreichen, denn das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung fängt gerade erst langsam an zu wachsen.
Ein nicht selbst verschuldetes Problem sind die Überschwemmungen, die regelmäßig nach der Trockenzeit auftreten. Wenn die Regenzeit beginnt, ist der Boden noch nicht bereit, das ganze Wasser aufzunehmen, und es kommt zum Teil zu lebensgefährlichen, reißenden Strömen, denen die bestehenden Brücken nicht standhalten können.
Die Menschen
Die ghanaische Bevölkerung besteht aus vielen verschiedenen Gruppen, die sich untereinander genau wie die Religionen nach und nach immer mehr vermischen. Am größten ist die Gruppe der Akan. Dennoch gilt Englisch als Hauptsprache des Landes, da Großbritannien einst Kolonialmacht in Ghana war.
Kwame Nkrumah, früherer Premierminister des Landes, wird immer noch grenzenlos verehrt, da er in den 1950er Jahren die Unabhängigkeitsbewegung anführte und die Freiheit Ghanas von den Briten erstritt. Dank dieses gemeinsamen Ziels zogen die unterschiedlichen Ethnien an einem Strang und lebten friedlich neben- und miteinander.
Immer mehr Menschen ziehen aus ihren Großfamilien weg vom Land in die Städte, um dort Arbeit zu finden. Inzwischen steigt die Arbeitslosenrate dort allerdings mehr und mehr, und viele von ihnen landen auf der Straße.
Die Lebenserwartung der Menschen liegt momentan durchschnittlich bei nur 57 Jahren. Diese erschreckende Zahl kommt vor allem wegen der hohen Kindersterblichkeit zustande, die aber mittlerweile effektiv durch bessere medizinische Versorgung und Hygiene bekämpft wird: Sie sinkt stetig, was nicht zuletzt dem engagierten Einsatz von internationalen Hilfskräften zuzuschreiben ist.
Was kann ich als Volunteer tun?
Im Rahmen von Freiwilligenarbeit kann man an unzähligen Umweltprojekten teilnehmen, beispielsweise im Naturschutz, bei der Tierpflege in Naturreservaten oder beim Schärfen des Umweltbewusstseins der Bevölkerung.
Auch die Bereitschaft und das Know-how der Volunteers zum Bau neuerer, stabilerer Brücken und anderer Bauwerke werden dringend benötigt.
Mindestens genauso wichtig ist es aber, den Menschen direkt zu helfen, zum Beispiel mit Schulunterricht, Krankenpflege oder in einem anderen Bereich. Die Möglichkeiten sind grenzenlos!
Natürlich gibt es auch während des Aufenthalts als Volunteer genügend Freizeit. Da Ghana als eines der sichersten afrikanischen Länder gilt, kann man sich hier gefahrlos bewegen und zum Beispiel Städte mit ihren bunten Märkten oder die wunderschönen Nationalparks erkunden.